Bei der Fütterung von an ppid/ECS erkrankten Pferden und Ponys solltest du einiges beachten. Sie richtet sich immer nach dem Ernährungszustand und des Krankheitsstadiums deines Lieblings. An ppid erkrankte Pferde haben ein erhöhtes Risiko, an Hufrehe zu erkranken. Deshalb ist es wichtig, dass sie nicht übermäßig Kohlenhydrate zu sich nehmen. Am besten reduzierst du die Kraftfutterration auf ein Minimum oder du verzichtest ganz darauf und bietest ihm mehr Mineralfutter und Heu. Auf die Weide darf dein Pferd dennoch. Aber du solltest es im Frühling behutsam und langsam anweiden. Je nach seinem Zustand muss gegebenenfalls die Grasfütterung stark eingeschränkt werden. Als Fressbremse kannst du einen Futtermaulkorb verwenden.
Allgemeine Fütterungsverbote bei ppid
Du solltest Grundfutter mit Kohlenhydraten vermeiden, die eine Insulin- und Glukosereaktion auslösen, beispielsweise Gras, Weizenkleie, Melasse, zuckerhaltiges Müsli, pelettiertes Kraftfutter, Luzernenheu, Mais sowie Getreide wie Gerste und Hafer. Es ist zu kalorienreich und verfügt über einen hohen Stärkegehalt und glykämischen Index. Äpfel, Karotten und Weidegras solltest du nur unter strengen Kontrollen oder Einschränkungen geben.
Allgemeine Fütterungsempfehlungen bei ppid
Ganz gleich, ob dein Pferd oder Pony zu dünn oder zu dick ist, du solltest immer auf eine gezielte Protein- und Energieversorgung Wert legen. Empfehlenswert ist rohfaserreiches Grundfutter wie gutes Heu. Es sollte bei Übergewicht zur Gewichtsreduktion dienen und bei Abmagerung und Muskelschwund zur freien Verfügung stehen. Das Heu kannst du mit Stroh, fermentierbaren Kohlenhydraten mit geringem glykämischen Index, Mineralfutter, nicht melassierten Rübenschnitzeln, Pflanzenöl wie Rapsöl und vitaminreichem Ergänzungsfutter kombinieren.
Worauf du besonders achten solltest
Setze Proteine und Fette nur dann ein, wenn sie tatsächlich benötigt werden und achte stets auf eine ausreichende Zufuhr von Rohfasern im Grundfutter. Bei übergewichtigen, an ppid erkrankten Pferden solltest du eine energierestriktive Diät einhalten. Dein Pferd oder Pony sollte auch bei einer Raufuttergabe nicht mehr Energie zu sich nehmen, als es in Wirklichkeit benötigt.
Bei Kleinpferden kommt es allerdings zu längeren Fresspausen durch die Rationierung des Raufutters. Dem kannst du mit hochwertigem Futterstroh entgegenwirken. Wenn du das Heu teilweise durch Stroh ergänzt, kannst du die Fresszeiten verlängern und dennoch den Protein- und Energiegehalt niedrighalten.
Leidet dein Pferd an Muskel- und Gewichtsverlust, solltest du die Energiezufuhr optimieren. Futtermittel, die einen geringen Stärke- und Zuckergehalt, aber dafür einen hohen Protein- und Fettgehalt aufweisen, sind dafür ideal, wie beispielsweise Sojakuchen. Hat dein Pferd oder Pony allerdings Hyperinsulinämie, Hyperglykämie oder einen Hufreheschub, dann solltest du Futter ohne Getreide und Zucker verwenden. Auf Weidegänge solltest du in diesem Falle auch verzichten. Verwende eventuell ein Ergänzungsfutter.
Bedarfsgerechte Versorgung mit Vitaminen, Mineralien und Heilkräutern
Achte auch auf eine bedarfsgerechte Versorgung mit Selen und natürlichen Vitaminen wie Vitamin C und E, um das Immunsystem deines Lieblings zu unterstützen. Lieferanten von natürlichem Vitamin C sind beispielsweise Petersilie und Hagebutte in Form von getrockneten Hagebuttenschalen. Ebenso wichtig sind Mineralfutter und entzündungshemmende, ungesättigte Fettsäuren, die zum Beispiel in Schwarzkümmel und Leinsamen enthalten sind.
Wichtige Heilkräuter sind Brennnessel, Weißdorn, Ginsengwurzel, Mönchspfeffer, Löwenzahnwurzel, Ginkgo, Mariendistel und Knotentang, die als Ergänzungsfutter mit dem Grundfutter gemischt werden können. Beachte dabei jedoch, dass es nicht viel nützt, wenn du einzelne Vitalstoffe ergänzt, während es an anderer Stelle fehlt. Deshalb ist eine bedarfsgerechte Versorgung aller Vitamine und Mineralstoffe durch ein entsprechendes Ergänzungsfutter wichtig, wie beispielsweise EquiMove adrenal, das gleichzeitig ein hervorragendes Mineralfutter ist. Es enthält Mönchspfeffer, Mariendistel, Artischocke und Ginkgo. Ebenso sind Folsäure und die Vitamine A, B2, B6, C und E enthalten, die bei chronischen Erkrankungen im höheren Maße benötigt werden. Alle Zutaten sind mit Luzernen-Grünmehl und Knotentang, der die notwendigen Mineralien bietet, schonend verpresst.
Zu jeder Zeit frisches Wasser
Dein Pferd oder Pony sollte stets mit frischem, hochwertigem Wasser versorgt werden, ganz gleich, ob es sich im Offenstall, auf der Weide oder in der Box aufhält. Die Tränken dürfen im Winter nicht einfrieren. Darüber hinaus darf das Wasser nicht eiskalt sein. Neben einer Selbsttränke kannst du Pferden, die Wasser in großen Schlucken zu sich nehmen, auch immer wieder Wasser aus einem Kübel bereitstellen.
Tägliche Abläufe in der Haltung und Fütterung beibehalten
Da der Verdauungstrakt von Pferden mehrere Tage benötigt, um sich auf die neue Situation einzustellen, solltest du dein Pferd regelmäßig füttern. Gerade bei ppid ist es besonders wichtig, die täglichen Abläufe in der Haltung und bei der Fütterung beizubehalten. Wenn du sie änderst, bedeutet das Stress für deinen Liebling und es kommt zu einer erhöhten ACTH-Ausschüttung, was seine Erkrankung verschlimmern würde.